Wie jede Veränderung, so positiv und notwendig, wie sie auch seinmag, wird das Ende dieser Ära kleinere oder größere Turbulenzen mit sich bringen. Die Abkehr von Papierprozessen ist eine große Veränderung, nicht nur auf Regierungsebene, sondern auch für die Hersteller. Und während große Unternehmen über das Kapital und die Lobby verfügen, um diese Turbulenzen problemlos zu überstehen, laufen die kleineren und mittelgroßen Wettbewerber Gefahr, schwer erschüttert zu werden.
Die alten Papierdokumente bringen einige "Vorteile" mit sich, die manuelle und halbmanuelle Prozesse leicht ermöglichen:
Die Dokumente sind strikt auf menschliche Lesbarkeit ausgelegt. Das bedeutet zum einen, dass ein Mensch das Dokument leicht lesen, verstehen und pflegen kann, weshalb Word- und Excel-Lösungen bei vielen Herstellern immer noch gut etabliert sind.
Auf der anderen Seite ermöglicht die Lesbarkeit eine gewisse Flexibilität. Statt bestimmte Daten formell aufzulisten, können Sie genauso gut auf einige Anhänge oder Zeichnungen verweisen, in denen die Informationen implizit bereitgestellt werden, in dem Wissen, dass der nächste Leser sie verstehen wird. Da weder Daten noch ihre Darstellung formell streng verbindlich sind, schleichen sich überall in diesen halb-/manuellen Prozessen individuelle Abkürzungen und Abweichungen ein.
Bei den digitalen Nachfolgern sind solche Nachlässigkeiten nicht mehr möglich. Jede Information muss ausnahmslos an der richtigen Stelle und im richtigen Format angegeben werden. Für die Hersteller bedeutet das zweierlei: Sie müssen mehr als bisher in die formale Korrektheit der bereitgestellten Daten investieren, und zweitens müssen sie ihre bestehenden Prozesse auf die neue Welt umstellen.
Hier werden Excel und Word keine große Hilfe mehr sein. Folglich werden auch die zögerlichsten Hersteller in ihre IT investieren müssen, wobei einige von ihnen möglicherweise nicht über das nötige Budget verfügen.
Manch einem mag es daher so vorkommen, als seien die Änderungen eher zugunsten der großen Unternehmen als im Interesse eines breiten Wettbewerbs konzipiert.